Tageblatt / Pressebericht

Hochzeitsmesse Stade 2020

Die sechs Top-Trends bei Hochzeiten
Hochzeitsmesse im Stadeum mit Spitzen-Einblicken beim Brautkleid – und allem, was sonst noch für den großen Tag angesagt ist
Von Anping Richter

STADE. Bräute tragen immer noch bevorzugt Weiß – das ist an den hübschen Kleidern der Models zu sehen, die zwischen den Besuchern der Hochzeitsmesse durchs Stadeum flanieren. Aber es gibt es neue Trends. Hier die fünf wichtigsten.
Trend Nummer eins: Heiraten überhaupt. Das ist die Beobachtung der Fachfrau Mitra Eisenhardt. Noch nie habe sie so viele Anfragen gehabt, sagt die Kauffrau, die zusammen mit Alina Kükenshöner das Brautmodegeschäft „Coco Couture“ in Buxtehude betreibt. Bei ihrer Beobachtung gibt das Statistische Bundesamt ihr übrigens Recht: Nachdem es einen Rückgang der Eheschließungen bis auf rund 370 000 im Jahr 2006 gab, sind es inzwischen wieder mehr geworden – das Jahr 2018 liegt mit knapp 450 000 auf dem Niveau der frühen 90er Jahre. Dabei steigt das Heiratsalter: Männer waren im Jahr 2018 im Durchschnitt 34,6 Jahre alt, Frauen 32,1 Jahre. 1991 lag das Durchschnitts-Heiratsalter bei Männern noch bei 28,5 und bei Frauen bei 26,1 Jahren.
Das passt zu Trend 2: Es wird groß gefeiert und von langer Hand vorbereitet. Auch das ist eine Beobachtung von Expertinnen: Die Pastorinnen Johanna Wutkewicz und Dorlies Schulze sind zwar neu in der Stader St. Cosmae-Gemeinde, aber schon länger im Thema und sehen immer häufiger aufwendige Hochzeiten. „Auffallend sind die vielen Brautjungfern in gleichfarbigen Kleidern“, sagt Wutkewicz. „Ganz viel Freude“ nehme sie bei den Brautpaaren auch wahr – und, dass ihnen der Segen der Kirche wichtig sei. Für die Messebesucher halten die Pastorinnen eine Segens-Tombola bereit: Jedes
Paar darf sich ein Los mit einem Trauspruch-Vorschlag ziehen. Ein, zwei Jahre Vorlauf sind bei der Planung nicht zu viel: Im Fährhaus Kirschenland in Jork sind in diesem Jahr nur noch einzelne Freitage zu haben, für 2021 noch einige Sonnabende im Mai und Juli. „Für August/September 2021 sieht es aber noch gut aus“, berichten Sebastian Schmidt und Menika Spaqaj vom Kirschenland strahlend.
Trend 3: Elegante Einblicke bei der Braut, blauer Anzug beim Bräutigam. Bei den Modenschauen von Coco Couture waren Kleider verschiedenster Machart zu sehen. Oft bieten sie spannen
de Einblicke, mal durch einen großen Rückenausschnitt, oft mit durchbrochenem Spitzenstoff, der Haut durchschimmern lässt  – sexy, aber elegant, erklärt Mitra Eisenhardt. Nach wie vor sei es für alle außer der Braut ungehörig, in Weiß zu erscheinen – außer, wenn die Braut es ansagt. Neulich habe sie eine schöne Hochzeit erlebt, bei der alle in Weiß kamen – auch die Männer. Die trügen inzwischen kaum noch dunkle Anzüge, sondern viel blau. „Sie könnten mutiger werden“, findet Eisenhardt. In Schwarz zur Hochzeit zu kommen, sei bei Männern „noch okay“, Frauen sollten lieber fröhliche, bunte Farben wählen –
auch für das Gesamtbild.
Und damit wären wir schon bei Trend 4: Handy bitte auslassen. Viele Paare engagieren professionelle Fotografen – und die haben dann damit zu kämpfen, wenn überall die Smartphones gezückt werden. „Genießen Sie mit dem Brautpaar diese Momente, die nie wiederkehren – und lassen sie das Handy bitte aus“, rät Eisenhardt.
Trend 5: Heiraten wie die Edel-Hippies. Der türkisfarbene Champagner-Bulli wie vor dem Eingang des Stadeums ist gefragt. Er kann überall aufgestellt werden, versichern Carsten Schmaltz und Sandra Schmidt aus Steinkirchen – und er kann auch Currywurst. Blumenkränze im Haar
der Braut kommen auch bei Alina Wiggers gut an, die sich für ihre im Juni geplante Hochzeit umsieht. Auch auf der Torte sind frische Blumen angesagt, wie an den Ständen vom Goeben-Café und vom Saltkråkan in Stade. Beim Haar sind lockere, wilde Flechtfrisuren der Renner, berichtet Naturfriseurin Tülay Alkan.
Trend 6: Es muss nicht immer Gold sein. Gold ist wegen der Palladium-Beimischung teuer, Platin dagegen günstig wie nie, berichten die Juweliere Claus und Christine Dallmann aus Buxtehude. Männer bevorzugen schlichte Ringe, bei den Frauen dürfe es glitzern – gern mit einem herzförmig geschliffenen Diamenten.